Soweit ein Zitat aus dem Studiengangsmagazins "point" (Ausgabe Sommer 2006) welches die Werber der Hochschule der Medien in Stuttgart herausgegeben haben. Weiter heißt es darin: "Denn offensichtliche Werbung ist zu viel, zu normal, zu nervig, zu ineffizient. Und klassische Werbung funktioniert nicht mehr, weil sie für das Publikum nichts Besonderes mehr ist. Das Verhältnis zwischen Sender und Empfänger ist gestört. ...". Wie wahr!
Auf die dann folgende Frage "Was können Werbetreibende gegen Langeweile, Werbemüdigkeit und mangelnde Verbraucherakzeptanz tun?" wird das Guerilla-Marketing herangezogen. Und wieder werden als die entscheidenden Kennzeichen des Begriffes "Guerilla" nur die Attribute "Mobilität" und "Flexibilität" genannt und münden so im beliebten Sammelbecken der "Überraschungstaktik". Was den Guerillakampf so erfolgreich machte, waren (sicherlich auch diese Attribute) aber noch viel mehr die Identifikation mit der Sache, die Motivation und Überzeugungskraft der Beteiligten Gleichgesinnte zu finden. Schafft Guerilla-Marketing das auch?
Es gilt eben nicht den "Krieg um die Aufmerksamkeit" nur mit anderen Mitteln fortzusetzen. Wenn Guerilla-Marketing "schöne neue und super unterhaltsame Werbung" ist, wird sie sich nur wieder selbst feiern und das Wichtigste vergessen: die (für den Verbraucher!) relevante Botschaft so zu vermitteln, dass sie verstanden, geblaubt und (!) weitergetragen wird und einen Dialog mit dem Kunden initiieren oder fördern. Sonst steigt zwar der Aufmerksamkeits- und Unterhaltungswert, aber nicht der langlebige Auswirkungswert unter den Empfängern und ihrer Bindung zum werbenden Unternehmen. Sonst steigt die Mundpropaganda zur Werbung an deren Urheber sich aber niemand erinnert.
Darüber hinaus: lesenswert ist der Beitrag "Rückeroberung des öffentlichen Raumes" und die Bilder zum Fotoshooting "Corporate Skin". Weitere Ausgaben von "point" finden sich im Werber-Dschungel (Kooperationen / Point-Magazin).
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